Schwarzlicht fasziniert junge Boßler

Vereine aus Nenndorf und Neuschoo gehen im Kreisverband Esens neue Wege

Die Ausstattung hat die Sportjugend Wittmund durch ein Förderprojekt des Programms „Generation³“ finanziert.

VON JOCHEN SCHRIEVERS /Anzeiger für Harlingerland

WESTERHOLT – Auf der Straßebei möglichst viel Tageslicht boßeln, das machen viele. Auch in der Halle sind Übungen und Spiele zur Verbesserung der Technik und Koordination bei den Friesensportlern nicht neu.

Doch unter Schwarzlicht gab es den friesischen Heimatsport bislang nicht. Am vergangenen Freitag änderte sich dies beim ersten „Blacklight-Hallenboßelturnier“ in Westerholt.

Experiment gelungen

Was sie genau erwarten würde, und ob die Sportart unter Schwarzlicht so funktionieren wird, wie geplant, das wusste keiner. „Prinzipiell funktioniert jede Sportart unter Schwarzlicht. Es ist aber eben etwas ganz anderes“, sagt Michael Wessel, stellvertretender Vorsitzender der Sportjugend Wittmund. Und diese Einschätzung traf es ziemlich gut. Die Übungen glichen denen von anderen Hallenturnieren, der Spaßfaktor stieg aber mit abnehmender Helligkeit. Denn nicht nur beim Boßeln hatten sich die gut 100 jungen Friesensportler voll reingehängt, auch bei der Gestaltung der T-Shirts, beim Schminken und Färben der Haare ließen sie nichts aus. „Da ist schon ganz gut was durchgegangen“, sagte Wessel mit einem Grinsen, als er zum Ende des Turniers in die Kiste mit den verschiedenen Farben blickte.

Spaß und Ehrgeiz

Sportlich ging es in der Halle in Westerholt hoch her. Die einzelnen Teams versuchten alles, um an den jeweiligen Stationen möglichst viele Punkt zu ergattern. Dabei galt es zum Beispiel,Kegel umzuboßeln oder beim „Schweinetreiben“ Medizinbälle aus dem Spielfeld zu befördern. Jeder Werfer musste dann schnell hinter seiner Kugel hinterher, das Wurfgerät wieder nach vorne bringen und an den nächsten übergeben. Auch das klappte – trotz Dunkelheit – unfallfrei. Für die unterschiedlichen Altersklassen wurden die Längen der Bahnen unterschiedlich gewählt, sodass auch die Jüngsten mithalten konnten.

Nicht nur Ostfriesen

Insgesamt hatten sich 20Mannschaften angemeldet. Während die meisten aus dem Kreisverband Esens und den Nachbarkreisen kamen, hatte auch ein Team aus Petersfeld im Kreisverband Ammerland die Tour auf sich genommen, um bei der Weltpremiere Schwarzlichtboßeln dabei zu sein. Und sie bereuten die weite Anreise nicht. Mit großem Ehrgeiz zeigten sie, dass auch auf oldenburgischer Seite guter Friesensport geboten wird. Mit großem Interesse verfolgten auch die Betreuer das Geschehen. Viele von ihnen hätten sicherlich auch großen Spaß daran gehabt, einmal selbst zu den Kugeln zu greifen und auszuprobieren, ob sie die vorgegebenen Ziele getroffen hätten. Doch das blieb dem Nachwuchs vorbehalten. Peter Brauer (FKV-Geschäftsführer Finanzen) sowie die Organisatoren Erwin Niehuisen (KBV Nenndorf ) und Marion Freudenberg (KBV Neuschoo) wurden von vielen gefragt, was denn notwendig sei, um auch einmal so ein Turnier auszurichten, wie es mit Fördermöglichkeiten  aussieht und wer denn Ansprechpartner ist.

Nenndorf setzt sich durch

All das war den kleinen Boßlern erst einmal egal. Sie waren froh, dass sich jemand  getraut hat, so ein Turnier auf die Beine zu stellen und damit neue Wege zu gehen. Dass der geplante Zeitrahmen etwas überschritten wurde und sich auch das eine oder andere Klebeband von den Kugeln gelöst hat, störte jedenfalls niemanden. Auch wenn Niehuisen bei der Siegerehrung klar machte, dass alle Gewinner seien, durfte er auf seine Mädels vom KBV Nenndorf besonders stolz sein. Sie hatten die meisten Punkte erreicht und gehen somit als erste Sieger bei einem Schwarzlichtboßelturnier in die Geschichtsbücher der Friesensportler ein.

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